Der Vorübergang
Vier Themen: Die Passionsgeschichte, erlebt von einer Frau, die einst, als der neue Tempel noch stand, Ostern mit der Familie in Jerusalem feierte. Reformpädagogik anno 1919 in einer ehemaligen k.u.k. Kadettenschule. Abschied eines Managerpaars im Gebirge. Landung afrikanischer Flüchtlinge an einem Badestrand Europas.

Willibald Feinig: Der Vorübergang. Prosa. 112 Seiten, Broschur, 13x18.5cm, gestaltet und gesetzt in der Grafischen Praxis, Feldkirch.
Verlag Bibliothek der Provinz, 2021, ISBN 978-3-99126-011-7
Palästina-Israel ist römisches Protektorat, der neue Tempelberg fast fertig. Man spricht längst nicht mehr Hebräisch, sondern Aramäisch in Jerusalem, als Jeschua — Jesus — nach kurzem Prozess hingerichtet wird. Die Passionsgeschichte in der Erinnerung einer Frau, die als Kind Pascha, Vorübergang, wie jedes Jahr mit der Familie in der Stadt feiert, Jahrzehnte, bevor das Wunderwerk des Herodes durch die Herren der damaligen Welt geschleift wurde. Die Erde ächzt, nicht nur im Traum. Das populistische Kalkül der Eliten geht auf. Gleichzeitig wird zur Erfahrung, womit sie nicht rechnen können, womit niemand rechnen kann.
Willibald Feinig lässt «die Geschichte wie nie gehört erfahren» (Marianne Gronemeyer), «so, dass auch der Zweifel seine Würde behält» (Norbert Loacker).
Der Vorübergang entstand während der Osterquarantäne 2020. Der Prosa-Band mit dem gleichen Titel enthält außerdem die Kurzgeschichte Glöckel (zur Gründung einer Reformschule in den Trümmern der k. u. k. Monarchie; Kurt Scholz, Präsident des Wiener Stadtschulrats wie einst Otto Glöckel, an den Autor: “Ihre Erzählung ist ein Leseerlebnis … Wie konnten sie das recherchieren und so feinfühlig wiedergeben?”). Hinter dem Kreuzberg erzählt die Nähe eines Schweizer Managerpaars im Abschied, vor dem Hintergrund des Alpsteinmassivs. In Ero stranden afrikanische Flüchtlinge an einer spiaggia Europas.