Manfred Monz, Steuerberater (1921 - 2012), führt ein bewegtes Leben. Bald nach dem Krieg, zum Teil wohl als Gegenleistung für Beratung, erwirbt er erste Werke österreichischer Künstler+innen. Später begibt er sich regelmäßig auf Atelier-Touren, sucht Frohner auf, Prachensky, Gradischnig, Lassnig, Rainer, Staudacher, Hoke, Waber, Hrdlicka, Eisler, Mikl..., später auch Melichar oder Damisch. Für die Sinnlichkeit eines Horst Janssen hat er ein Faible. In Vorarlberg taucht Monz bei allen Vernissagen auf, die (eigene, temperierte) Weinflasche in der Hand, ersteht Plastiken von Salzmann und Albrecht, Akte von Khüny, auch Kalb- und Wacker-Zeichnungen und solche von Tone Fink. Er unterstützt den bescheidenen Mäderer Maler Hans Neunhäuser, der an Bildern oft jahrelang arbeitet, und lässt sich von ihm mitsamt Familie portraitieren - etwas Hopper-haftes kommt heraus, steife Gestalten im Licht der Sonne, oft übermalt.

Die Grafiken hat der Sammler eigenhändig mit Passepartout versehen und gerahmt. Am Lebensende gelingt es ihm, sein außerberufliches Lebenswerk der (Wohn)Gemeinde Altach zu übergeben, inklusive Verkaufsverbot und der Auflage, die Bilder für (halb)öffentliche Räume und Ausstellungen zu nutzen.

Ein Querschnitt durch die (österreichische) Kunst der Wiederaufbau- und Wirtschaftswunderzeit und der Anything-goes-Jahrzehnte ohne kunsthistorischen oder biographischen Anspruch. Umso deutlicher wird der Mehrwert künstlerischen Tuns in seiner Vielfalt, mit seinen unterschiedlichen Ausgangspunkten und Zielen, die Freude an Form, Farbe, Technik, an Naturstudium wie an Selbsterforschung, der Sinn von Abstraktion und Stil.

Mitherausgeberin von "Geld zu Kunst - Die Sammlung Monz der Gemeinde Altach", Katalog zur gleichnamigen Ausstellung in Altach im Juni 2023, ist Elfriede Plangg. 107 Seiten, 50 farbige Abbildungen, Gestaltung: Laurenz Feinig. Erhältlich über gemeinde@altach.at.

Willibald Feinig
Bahnstraße 3a · 6844 Altach, Österreich